Kreta

Westkreta in bewegten Bildern:

 

Drei Wochen Kreta – 1. Stop: Palekastro – Wir wollen zurück

In diesem Sommer haben wir keinen Urlaub gemacht. Stattdessen haben wir uns unsere Urlaubstage für einen dreiwöchigen Trip im September / Oktober nach Kreta aufgespart. Da wir bereits zwei Mal auf Kreta waren, wollten wir neue Ecken der Insel entdecken und haben die drei Wochen bereits grob vorgeplant.

Einen Mietwagen auf Kreta zu haben ist ja schon ein ungeschriebenes Gesetz. Es war also klar, dass wir ab Tag 1, besser gesagt, ab dem Flughafen, einen haben würden. Wie die letzten beiden Male haben wir auch diesmal wieder bei „George“ von Citycar gebucht. George ist sehr freundlich und herzlich. Er betreibt die „Firma“ alleine und hat dementsprechend günstige Preise. Er spricht gut deutsch, englisch, antwortet schnell auf Mails und hat gute Autos zu vernünftige Konditionen. Wir haben für die drei Wochen 450 Euro für einen Fiat Punto gezahlt, was wir mehr als fair fanden.

Vom Flughafen in Heraklion ging es dann direkt nach Palekastro ganz im Osten der Insel. Bis kurz vor Agios Nikolaos geht das sehr entspannt über die bis dahin gut ausgebaute Bundesstraße. Da diese aber im Osten nicht durchgehend befahrbar ist, ging es ab dann in die üblichen Bergstraßen, die durch viele Ortschaften führen und damit die Fahrtzeit deutlich verlängern. Wir haben bis Palekastro, obwohl es nur 150 Km sind, gute 3,5 Stunden benötigt. Auch wenn wir erst gegen 22 Uhr am Ziel, die Sirines Apartements, angekommen sind, wurden wir noch sehr freundlich von unserer „Gastmutter“ inkl. frischen Eiern und selbstgebackenem Kuchen willkommen geheißen. Sie zeigte uns alles wichtige und wünschte uns dann mit einem Lächeln eine „kali Nichta“ (gute Nacht).

Wir fühlten uns ab der ersten Sekunde sehr wohl und gut aufgehoben. Die Wohnung hatte ein separtes Schlafzimmer und war traditionell eingerichtet. Das Bett war gemütlich, die zwei Fernseher zwar nicht notwendig aber „nice to have“ und die Klimaanlagen in beiden Räumen sorgten dafür, dass wir gut schlafen konnten. Eine großzügige Terasse mit Blick auf den wundervoll gepflegten Garten versüßte das Frühstück. Eine Woche verbrachten wir hier, die, wie üblich, viel zu schnell umging. Wir haben uns auf jeden Fall vorgenommen, hier nochmal hinzukommen, da sich Palekastro als ein perfekter Standort, um den Osten der Insel zu erkunden, herausstellte. Dazu werden wir noch berichten. Weiter ging es dann nach Plakias. Hier kannten wir uns schon aus. Dennoch gab es auch dort noch vieles neu zu entdecken. Details gibt es später =)

Bis dahin…

#Happy advantouring

Palekastro ist ein super Ausgangspunkt für Ausflüge im Osten Kretas

 

Der Osten Kretas – Strände

Wir waren das erste Mal im Osten Kretas. Das einzige, was wir wussten war, dass er noch ursprünglicher sein soll, als der Rest der Insel – also genau das, was wir wollten. Weg von Massentourismus. Weg von Tavernen in denen Gyros mit Pommes als griechische Spezialität angepriesen wird. Weg von überfüllten Stränden mit Liege an Liege und 10 Min. Jetski für 50 Euro.

Es gibt genau eine Stelle an der Ostküste, die diese Klischees leider viel zu gut erfüllt: Vai Beach. Einer der sogenannten Top-Strände Kretas. Ja ok, wir sind auch hingefahren. Wird er doch in jedem Reiseführer, auf jedem online Portal als DER Paradiesstrand angepriesen. Die Straße zum Vai-Beach zeigt bereits worauf wir uns eingelassen haben: Ketten direkt am Straßenrand sorgen dafür, dass man sein Auto auf den letzten drei Kilometern nicht mehr abstellen kann. Wieso? Na klar, damit auch jeder den kostenpflichtigen Parkplatz direkt am Strand benutzen darf. „Was? Wir müssen bezahlen um in der nähe des Strandes zu parken?“ Was vielleicht an der deutschen Nord- oder Ostsee normal ist, war für uns eher befremdlich. Wir sind auf Kreta gewohnt, sich vor dem Strand einen Baum als Schattenspender zu suchen und sein Auto eher chaotisch abzustellen, statt in Reih und Glied und für drei Euro Parkgebühr. Aber gut es ist ja auch DER Palmenstrand schlechthin. Ja, das stimmt auch. Palmen wohin das Auge reicht und ja, es ist auch wirklich schön anzusehen, aber der Strand: Natürlich sehr voll. Selbst jetzt im September noch. Neben den zig Liegen gibt es immerhin auch noch eine freie Fläche für die Verrückten, die sich selbst einen Schirm mitgebracht haben und gerne gemeinsam auf einer Decke liegen – uns. Um nicht weiter auszuschweifen: Ja, er ist nett dieser Vai-Beach. Für uns aber wohl das erste und letzte Mal dort. Wir entschließen uns nach nur wenigen Stunden, den Schirm einzuklappen, die Decke auszuschütteln und weiter zu ziehen. „Hier gibt es doch in der Nähe bestimmt noch etwas zu entdecken.“ So zieht es uns in die Umgebung von Vai und ich muss sagen: Es lohnt sich. Die Buchten in der Umgebung sind wesentlich schöner: Ruhig, wenn überhaupt sind es überwiegend Einheimische, die die wunderschönen Sandstrände und ruhigen und klaren Gewässer hier genauso zu schätzen wissen, wie wir. Hier lässt es sich aushalten. Hohe Felsenmauern fungieren spätestens ab dem Nachmittag als natürliche Schattenspender und das ruhige Meer lädt zum Schnorcheln ein und parken? Ja, das macht man dort, wo Platz ist und bezahlen braucht man nicht dafür.

Aber auch abgesehen von Vai und seiner Umgebung gibt es im Osten noch mehr zu sehen. Mehr davon beim nächsten Mal…

Vai-Beach

 

Der Osten Kretas Teil 3 – oder auch: die Lasithi-Hochebene

Irgendwie eine andere Welt – Es ist anders hier als an den Küstenorten, wo wir die letzten Tage waren. Der Weg auf die auf ca. 830 Meter hoch liegende Lasithi-Hochebene „zieht sich“. Klar, wir fahren ja auch durch viele kleine Ortschaften, wo die Durchschnittsgeschwindigkeit bei ca. 20 Km/h liegt. Es hört nicht auf berghoch zu gehen. Teilweise Serpentinen, teilweise einfach wildes Geschlängel mitten durch. Meine Orientierung ist schon eine weile weg. „Ist das schon die Hochebene oder geht das noch weiter?“ Frage ich mich zwischendurch. Natürlich fahren wir weiter. Es könnte ja noch etwas kommen. Dann ganz plötzlich merken wir, dass wir die Lasithi-Ebene erreicht haben. Wir fahren über den gefühlt höchsten Punkt des Gebirges und haben einen tollen Blick auf die gesamte Ebene und die Orientierung ist zurück. Spätestens genau an der Kreuzung mit der weiß-roten Kapelle zur linken Hand, die ich mir vorher bereits bei Google-Maps angeschaut hatte, wissen wir wo wir sind und wie es weiter geht. Lasithi bietet einen ganz einfachen Rundweg an, bei dem es viele wunderschöne Ortschaften zu sehen gibt und es sich anfühlt, als wäre die Zeit dort stehen geblieben.

Ein erstes Highlight hier oben ist für uns der Lasinthos Eco Park, den wir zufällig entdecken. Es ist eine kleine Anlage, die aus Imbiss, Souvenirshop, aber vor Allem auch aus kleinen Werkstätten besteht, in denen zum Beispiel Keramik getöpfert, Schmuck selbst hergestellt und Tischdecken oder Gardinen per Hand gewebt werden. Toll ist, dass wir direkt bei der Herstellung zuschauen dürfen. Wir schauen uns in Ruhe um und ziehen dann weiter.

Wir genießen es, langsam durch die Dörfer zu rollen und möglichst viele Eindrücke aufzunehmen. Wir entschließen uns, auch wenn es schwer fällt, nicht eine der Tavernen in den kleinen Dörfern zur Mittagspause zu nutzen, sondern den Rundweg abzuschließen und ganz am Anfang der Hochebene die Skapanis-Taverne mit der Panorama-Aussicht auf die Gesamte Hochebene als Einkehr zu nutzen. Vor Allem kann ich dort auch unsere kleine Drohne steigen lassen und nach dem Essen ein paar schöne Aufnahmen machen. Außerdem entdecken wir während des Essens den „Garten“ der Taverne, der wie eine Art kleines Museum aufgebaut ist. Als Gäste der Taverne dürfen wir uns dort gerne umschauen. Liebevoll eingerichtet und dekoriert findet man dort einiges über die Geschichte Kretas und insbesondere der Hochebene.

Es macht spaß sich dort umzuschauen und wie an einigen Orten gerade im Osten Kretas finden wir auch hier einen „Good Kiss Spot“, den wir auch gerne nutzen =)

Nach vielen neuen Entdeckungen, schönen Eindrücken und einem guten Essen machen wir uns auf dem Rückweg und sind etwas traurig darüber, dass wir nicht geplant hatten, die Nacht dort zu verbringen. Hier wäre der Sonnenauf- und Untergang mit Sicherheit ein weiteres Highlight gewesen.

Eins ist sicher: Wenn wir das nächste Mal die Chance haben, auf die Lasithi-Hochebene zu fahren, werden wir sicher dort mehr Zeit einplanen und auch übernachten.

P. S. Die Höhle von Psychro haben wir übrigens nicht besucht. Wir standen bereits auf dem Parkplatz, doch die für Kreta untypische Parkplatzgebühr und die vielen Reisebusse selbst jetzt im September noch, haben uns auf Anhieb gezeigt, dass es sich hier um ein Touristenmagneten handelt. Da wir eher das originäre Kreta kennenlernen wollen, haben wir gedreht und sind sind direkt weiter gefahren.

#KeepAdvantouring