Der Osten Kretas – Strände

Wir waren das erste Mal im Osten Kretas. Das einzige, was wir wussten war, dass er noch ursprünglicher sein soll, als der Rest der Insel – also genau das, was wir wollten. Weg von Massentourismus. Weg von Tavernen in denen Gyros mit Pommes als griechische Spezialität angepriesen wird. Weg von überfüllten Stränden mit Liege an Liege und 10 Min. Jetski für 50 Euro.

 

Es gibt genau eine Stelle an der Ostküste, die diese Klischees leider viel zu gut erfüllt: Vai Beach. Einer der sogenannten Top-Strände Kretas. Ja ok, wir sind auch hingefahren. Wird er doch in jedem Reiseführer, auf jedem online Portal als DER Paradiesstrand angepriesen. Die Straße zum Vai-Beach zeigt bereits worauf wir uns eingelassen haben: Ketten direkt am Straßenrand sorgen dafür, dass man sein Auto auf den letzten drei Kilometern nicht mehr abstellen kann. Wieso? Na klar, damit auch jeder den kostenpflichtigen Parkplatz direkt am Strand benutzen darf. „Was? Wir müssen bezahlen um in der nähe des Strandes zu parken?“ Was vielleicht an der deutschen Nord- oder Ostsee normal ist, war für uns eher befremdlich. Wir sind auf Kreta gewohnt, sich vor dem Strand einen Baum als Schattenspender zu suchen und sein Auto eher chaotisch abzustellen, statt in Reih und Glied und für drei Euro Parkgebühr. Aber gut es ist ja auch DER Palmenstrand schlechthin. Ja, das stimmt auch. Palmen wohin das Auge reicht und ja, es ist auch wirklich schön anzusehen, aber der Strand: Natürlich sehr voll. Selbst jetzt im September noch. Neben den zig Liegen gibt es immerhin auch noch eine freie Fläche für die Verrückten, die sich selbst einen Schirm mitgebracht haben und gerne gemeinsam auf einer Decke liegen – uns. Um nicht weiter auszuschweifen: Ja, er ist nett dieser Vai-Beach. Für uns aber wohl das erste und letzte Mal dort. Wir entschließen uns nach nur wenigen Stunden, den Schirm einzuklappen, die Decke auszuschütteln und weiter zu ziehen. „Hier gibt es doch in der Nähe bestimmt noch etwas zu entdecken.“ So zieht es uns in die Umgebung von Vai und ich muss sagen: Es lohnt sich. Die Buchten in der Umgebung sind wesentlich schöner: Ruhig, wenn überhaupt sind es überwiegend Einheimische, die die wunderschönen Sandstrände und ruhigen und klaren Gewässer hier genauso zu schätzen wissen, wie wir. Hier lässt es sich aushalten. Hohe Felsenmauern fungieren spätestens ab dem Nachmittag als natürliche Schattenspender und das ruhige Meer lädt zum Schnorcheln ein und parken? Ja, das macht man dort, wo Platz ist und bezahlen braucht man nicht dafür.

 

Aber auch abgesehen von Vai und seiner Umgebung gibt es im Osten noch mehr zu sehen. Mehr davon beim nächsten Mal…

Vai-Beach